– Das Inselporträt –
»Die ruhige Grüne«
Euböa ein Geheimtipp? Die zweitgrößte Insel Griechenlands, die auch noch so schnell von Athen aus erreichbar ist? Tatsächlich ist die 175 Kilometer lange Insel im Ausland so gut wie unbekannt. Wer hier herkommt, erlebt eine Insel, die sich die Ruhe bewahrt hat.
Nach der fährüberfahrt …
von Rafina nach Karistos ist auf der Insel erst einmal gar nichts anders als auf dem Festland: Einheimische und Touristen wuseln durch den kleinen Hafen und die engen Gassen, die hier genauso aussehen wie in jeder griechischen Kleinstadt. Die Tavernen sind im Sommer rappelvoll, ein Souveniergeschäft reiht sich an das andere. Alles recht nett, aber eben wie überall. Das gleiche Bild bietet sich, wer Euböa über eine der beiden Brücken in der Inselhauptstadt Chalkida erreicht. Das gleiche Gewusel in den gesichtslosen Gassen, im Hafen und in den Tavernen. Und wo bleibt die Ruhe?
Kaum hat man …
den Ankunftsort hinter sich, ändert sich das Bild komplett. Auf der einzigen großen Inselstraße, die von der Südspitze in den Norden führt, sieht die Inselwelt gleich nach dem Ortsausgangsschild ganz anders aus. Die Farbe grün dominiert in einer sanften Hügellandschaft, höchstens noch ein kleines Dorf taucht manchmal an der Straße auf, wenig Verkehr. Außer der großen Straße, die noch in den 90er Jahren mit viel EU-Geld gebaut wurde, gibt es nur ein dünnes Netz kleiner Strässchen, die in abgelegene Weiler und in schöne Sand-Badebuchten führen, manchmal sind das immer noch reine Schotterwege. Hier gibt es noch die winzigen Tavernen, die keine Speisekarte kennen. Hier wird gegessen, was auf den Tisch kommt.
Ruhe gibt es …
also außer in den Hafenorten überall, es gibt allerdings auch keine größeren touristischen Orte. Am ehesten noch treffen sich ein paar Touris in der Gegend um Kimi in der Inselmitte oder in den netten kleinen Hafenorten an der Nordspitze mit ihren schönen Stränden. Bleibt die Frage, warum dieses gut erreichbare Inselparadies so wenig Aufmerksamkeit findet. Vielleicht, weil Euböa für die Griechen gefühlt Teil des Festlandes ist. Wirklich sachliche Gründe gibt`s nicht.