– Das Inselporträt –
»abseits der großen routen«
Samothraki ist nicht ganz einfach zu erreichen, obwohl es nicht weit vom Festland entfernt liegt. Deshalb gibt es hier nur bescheidenen Tourismus für Leute, die mit bescheidenen Verhältnissen zufrieden sind. Sie werden belohnt mit großartiger Natur, Ruhe und zwei besonderen Highlights.
wer mit der fähre…
…den Hafenort Kamariotissa erreicht, wird erst einmal die Nase rümpfen. Die Häuser entlang der Küstenstraße sind einfach, die Tavernen sind es auch, übergroße Werbeschilder und eine Menge Gerümpel wirken nicht gerade einladend. Sehr balkanisch.
Aber kaum hat man …
…den schrägen Ort hinter sich, zeigt die Insel ihr wahres Gesicht. Drei Straßen führen weg vom Hafen. Nach Osten geht es hoch in die Berge zur Chora, die sich erst wenige hundert Meter vorher zu erkennen gibt. Sie versteckte sich einst perfekt vor den Seeräubern. Der Hauptort, in einer Schlucht eingebettet, ist ein wahres Juwel - schön sanierte Häuser, lauschige Gassen, gute Tavernen mit phantastischen Aussichten bis zum Meer.
am meisten…
…bietet die Straße an der Nordküste, immer herum um das gewaltig aufragende Saos-Gebirge. Von hier aus führen kleine Straßen und Wege in die üppig grünen Berge, begleitet von auch noch im Sommer fließenden Gebirgsbächen und rauschenden Wasserfällen. Wanderungen erinnern hier an Alpentouren. Ab und an findet sich ein einfacher Campingplatz. Sonst herrscht himmlische Ruhe. Im Norden liegt auch die Sehenswürdigkeit Nummer 1: das Kabirenheiligtum, zu dem in der Antike die Griechen regelmäßig aus allen Landesteilen pilgerten, ein sehenswerter und gut restaurierter Wallfahrtsort.
die strasse…
…südlich des Gebirges führt durch einige ruhige Bergdörfer mit schönen Ausblicken bis zum besten Sandstrand der Insel, Pachia Ammos. Einer der ganz wenigen Inselplätze, wo sich Touristen in etwas größerer Zahl sammeln.
Reisezeit
Die Saison in der nördlichen Ägäis geht ungefähr von Mai bis Ende September/Anfang Oktober.
Sehenswertes
Die Chora selbst ist eine Sehenswürdigkeit, die sollte man keinesfalls verpassen. Berühmt in ganz Griechenland ist zudem das Kabirenheiligtum, zu dem in der Antike jedes Jahr viele Griechen pilgerten. Hier gab es eine Stadt mit Herbergen, Geschäften, Theatern und vor allem Tempeln, in denen man wohl bereits die Beichte ablegen und Absolution für seine Sünden bekommen konnte. Die Anlage wurde sehr gut rekonstruiert, es gibt viel zu sehen.
– Insider-Tipps –
Strände
Die meisten Strände sind recht steinig, deshalb ragt der schöne Sandstrand Pachia Ammos an der Südküste heraus.
Anreise
Nicht ganz einfach. Entweder man fliegt über Athen nach Alexandroupolis auf dem Festland nahe der türkischen Grenze. Von dort geht die einzige ganzjährige Fährverbindung. In den Sommermonaten kann man auch den Flughafen auf Limnos nutzen und von dort etwa zwei Mal in der Woche per Fähre nach Samothraki reisen.
Reise-Literatur
Aus dem Michael Müller Verlag der Reiseführer „Thassos mit Samothraki“.
Wandern
Die schönsten Touren führen im Norden entlang von Gebirgsbächen in die Berge, ab und zu gibt es Wasserfälle, die meist nur nach kleinen Klettertouren und mit guten Schuhen zu erreichen sind. Für ausdauernde Alpinisten sind die Saos-Berge eine echte Herausforderung.
Inselhüpfen
Von Samothraki aus lohnt die Reise nach Limnos, im Sommer geht das. Reizvoll, aber nicht ganz einfach ist es, von dort auch noch Thassos zu besuchen. Das geht nur per Fähre nach Kavala auf dem Festland und dann weiter auf die Insel Thassos. Eine empfehlenswerte, kaum praktizierte Rundreise.
