– Das Inselporträt –
»hin und weg«
Wenn es in Griechenland eine Insel gibt, die man als klassischen Tagesausflug bezeichnen kann, dann ist das Delos. Weil hier die Ruinen eines der bedeutendsten Heiligtümer der Antike zu finden sind - und weil man sich hier tatsächlich nur für einige Stunden aufhalten darf.
Der erste …
Eindruck von dieser Insel vom Schiff aus ist nicht der beste: klein, karg, steinig, kein Baum, kein Strauch. Und es zieht gewaltig, die Wasserstraße zwischen Mykonos und Delos ist ein regelrechter Windkanal. Die Boote steuern die windabgekehrte Seite an, wo früher der antike Hafen in einer ruhigen Bucht lag. Kurz vor der Einfahrt ist dann das riesige Ruinenfeld zu erkennen, das die alte Handelsstadt und den Heiligen Bezirk umfasst. Wegen des Apollon-Kultes war Delos vom 7. bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. eines der bedeutendsten Wirtschafts- und Kulturzentren der Antike. Delos gehört heute neben Olympia, Mykene und Delphi zu den wichtigsten antiken Stätten Griechenlands.
Die Karer …
haben hier geherrscht, die Mykener, vor allem aber hinterliessen die Ionier ihre Spuren. Sie feierten ihre rauschenden Apollonfeste, sie zogen Pilger an und sorgten für einen regelrechten Wirtschaftsboom auf der Insel. Immer wieder gab es Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft auf der damals so bedeutenden Insel. Athen mischte mit, später die Ptolemäer aus Ägypten.
Heute …
gibt es noch eine ganze Menge vom einstigen Reichtum zu sehen. Spektakulär sind die Mosaikböden in einigen Häusern der Handelsstadt und die berühmte Löwenterrasse. Neun von einst 15 steinernen Löwe bewachen noch das Heiligtum. Prädikat: unbedingt sehenswert.
Unterkünfte
Es gibt keine Unterkünfte, Übernachtungen sind sogar verboten.
Reisezeit
Die Insel mit ihrer Ausgrabungsstätte ist von April bis Oktober geöffnet, täglich außer montags von 8.30 bis 15 Uhr. Eine Überfahrt von Mykonos mit Eintrittskarte kostet etwa 18 Euro.
Sehenswertes
Das Ausstellungsgelände umfasst den antiken Hafen, den Heiligen Bezirk mit dem Apollon-Heiligtum, die berühmte Löwenterrasse und den Heiligen See, das Museum mit den Ausgrabungsfunden, die Terrasse der fremden Götter und den Kynthos-Hügel sowie die hellenistisch/römische Handelsstadt. Besonders gut erhalten sind dort die Mosaikfußböden in einigen Häusern.
– Insider-Tipps –
Anreise
In der Hochsaison ist Delos viermal am Tag per Fähre mit Mykonos verbunden, in der Nebensaison einmal. Die Boote sind nicht sehr groß und können ganz ordentlich schaukeln.
Von weiteren Kykladen-Inseln sind organisierte Ausflüge nach Delos möglich. Mit dem letzten Boot am Nachmittag müssen alle Gäste die Insel verlassen.
Strände
Delos ist keine Badeinsel, viel mehr als zwei Stunden hält sich hier niemand auf. Das reicht gerade für die Besichtigungen.
Reise-Literatur
In allen Griechenland-Reiseführern und vor allen in den Kykladen- und Mykonos-Führern gibt es ein Kapitel über Delos.
Wandern
Die Tour durch die Ausgrabungsstätte ist Wanderung genug, feste Schuhe und ein Sonnenhut sind ratsam.